„Langfristige Anlegerinnen und Anleger müssen mit weiterer Volatilität rechnen: Die Informationslage zur Zukunft des Welthandels ändert sich ständig, weshalb auch die Kurse an den Märkten schwanken können.“
Vanguard President and Chief Investment Officer
In den laufenden Zollverhandlungen der US-Regierung sind viele Fragen offen, was die Unsicherheit an den Märkten erhöht. Ungewissheit kann Anlegerinnen und Anleger nervös machen, insbesondere wenn ihre Heimatländer von den geplanten Zöllen betroffen wären. Und da die Märkte laufend neue Nachrichten einpreisen, führt Ungewissheit auch oft zu höherer Volatilität.
Aber: Ungewissheit ist nichts Neues. Ich arbeite seit fast 30 Jahren in der Investmentbranche und habe in dieser Zeit zahlreiche ungewisse Phasen, Abschwünge und Aufschwünge erlebt. Wir sollten Ungewissheit nicht nur als Wurzel potenzieller Volatilität betrachten, sondern auch als Chance, Risiken zu reduzieren oder Mehrrenditen zu erzielen.
Risikoreduzierung ist für viele Anlegerinnen und Anleger wichtiger als Mehrrenditen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, waren Anleihen meist ein gutes Gegengewicht zu Aktienrisiken. Außerdem sind Anleihen, wie unser Economics Team erläutert, aktuell besonders attraktiv, zumal die Zinsen meist über der durchschnittlichen Inflationsrate liegen. Die guten Prognosen für Anleihen und die hohen Bewertungen einiger Aktien lassen ein ausgewogenes Portfolio (oder ein Multi-Asset-Portfolio) so umsichtig wirken wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Zur Erinnerung: Man sollte sein Anlagevermögen nicht nur auf mehrere Assetklassen verteilen, sondern das Portfolio auch innerhalb einer Assetklasse diversifizieren. Die Auswirkungen möglicher Zölle wären je nach Region, Sektor und Unternehmen verschieden, potenzielle Dominoeffekte unvorhersehbar. Und in einem Marktumfeld, in dem wir eine größere Renditestreuung erwarten, könnte sich ein natürlicher Charakterzug vieler Anlegerinnen und Anleger als besonders kontraproduktiv erweisen: der Home Bias, also die Neigung, vor allem im (vertrauten) Heimatland zu investieren. Global diversifizierte Portfolios, die weder bestimmte Märkte noch einzelne Sektoren übergewichten, sind zur Risikosteuerung besser geeignet.
Ungewissheit kann zu Disruption führen und damit theoretisch gute Voraussetzungen für aktive Manager schaffen, denn höhere Volatilität bedeutet größere Renditestreuung – also mehr Möglichkeiten für aktive Manager, Mehrrenditen gegenüber ihrer Benchmark zu erzielen.
In der Praxis gelingt dies nicht immer, da Manager oft zu hohe Risiken eingehen, um ihre Kosten auszugleichen. Um insbesondere in disruptiven Phasen einen Mehrwert zu schaffen, bedarf es kompetenter, kosteneffizienter aktiver Manager, die Wertpapiere sorgfältig auswählen können und dabei nicht unter Druck stehen, ihre Gebühren kompensieren zu müssen.
Diese Regel gilt besonders für die Anleihemärkte. Der Bloomberg Global Aggregate Index mit seinen mehr als 30.000 Wertpapieren bietet den Managern aktiver Anleihefonds ein größeres Anlageuniversum, stellt sie jedoch auch vor Herausforderungen. Hier sind Manager mit spezialisierten Teams im Vorteil, die fundierte Kreditanalysen und Einblicke liefern und so die Grundlage für strategische und opportunistische Anlageentscheidungen schaffen.
An dieser Stelle sollte ich hinzufügen, dass die Vorteile von sorgfältiger Kreditanalyse und einer eigenen Perspektive auch auf Indexfonds übertragbar sind. Warum? Weil die Replikation eines Anleiheindex mit Tausenden Wertpapieren in einem realen Portfolio oft nicht praktikabel ist. Anleihe-Indexfonds, die ihren Index über ein Sampling abbilden, können auf Grundlage von Kreditanalysen entscheiden, in welche Anleihen sie investieren sollten und, vor allem, in welche nicht. (Tatsächlich kann der Ausschluss schwacher Wertpapiere die Rendite stärker beeinflussen als die Auswahl von Gewinnern.) Dieser Ansatz trägt langfristig und über viele Marktzyklen hinweg zu konstanten Renditen bei.
Niedrige Kosten haben zahlreiche weitere Vorteile, von denen aktive und passive Anlegerinnen und Anleger gleichermaßen profitieren. Der offensichtlichste Grund ist die renditezehrende Wirkung von Kosten, von denen Anleihen stärker betroffen sind als Aktien. (Niedrige Kosten sind immer wichtig, insbesondere jedoch für Anleiheportfolios.)
Ein weniger offensichtlicher, aber sogar noch wichtigerer Vorteil besteht darin, dass kosteneffizientere Fonds gleichhohe Renditen bei geringerem Risiko anstreben können. Anders ausgedrückt: Die Manager hochpreisiger Fonds haben Druck, größere Marktrisiken einzugehen, um durch höhere Renditen ihre Gebühren auszugleichen. In einem volatilen Marktumfeld kann eine solche Strategie besonders gefährlich sein.
Erfahrene, aktive Manager kosteneffizienter Fonds können dagegen in turbulenten Zeiten sowohl konservativ als auch opportunistisch investieren, die attraktivsten Anlagegelegenheiten mitnehmen und solche mit unangemessenem Risiko liegenlassen. Mit anderen Worten: Sie können Risiken „intelligent“ eingehen, ohne eine höhere Kostenquote kompensieren zu müssen.
Nur wenige Aussagen haben die knapp dreißig Jahre überdauert, die ich bereits im Fondsgeschäft tätig bin, darunter diese: Jeder Abschwung, jede Disruption und jede Phase der Unsicherheit hat auch Chancen eröffnet.
Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken
Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihrer Investitionen erleiden.
Wichtige allgemeine Hinweise
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