• US-Aktien sind zur Jahresmitte 2024 weiterhin überbewertet, Aktien aus Schwellenländern dagegen unterbewertet. Zu diesem Ergebnis kommen wir in einer aktuellen Analyse.
  • US-Staats- und -Unternehmensobligationen werfen attraktive Renditen ab und liegen am unteren Ende unserer Fair-Value-Spanne, die Kreditrisikoaufschläge sind nach unserer Analyse jedoch knapp.
  • Wir gehen davon aus, dass Bewertungen Einfluss auf die langfristigen Renditen haben, über mehrjährige Zeiträume neigen sie zudem eindeutig dazu, sich bei ihrem Mittelwert einzupendeln.
     

US-Aktien sind auch zur Mitte des Jahres hoch bewertet, wie das Beispiel des S&P 500 zeigt: Der Index liegt nach wie vor deutlich über dem oberen Ende der von uns geschätzten Fair-Value-Spanne, die wir anhand des zyklisch bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnisses berechnen1. Innerhalb des US-Aktienuniversums sind vor allem Growth-Aktien teuer. Aktien aus Schwellenländern (EM) scheinen dagegen unterbewertet.

Obligationen sind dank attraktiver Renditen insgesamt günstig, die besten Bewertungen sehen wir bei US-Staats- und Unternehmensobligationen. Die Kreditrisikoaufschläge sind dagegen weiterhin knapp, insbesondere EM-Staats- und US-Unternehmensobligationen erscheinen inzwischen teuer.

Natürlich sind Bewertungsveränderungen nur eine von mehreren Variablen, die die Gesamtrendite beeinflussen. Am Aktienmarkt spielen auch Gewinnwachstum, Dividenden und Währungseffekte aus internationalen Exposures eine Rolle.

Bewertungen sind zudem schlechte Indikatoren für kurz- oder sogar mittelfristige Kapitalmarktrenditen. Aus diesem Grund sollten Anlegerinnen und Anleger Bewertungen nicht zum Anlass nehmen, um von einem durchdachten Anlageplan abzuweichen – ganz egal, wie klar das Signal sein mag, das von ihnen auszugehen scheint.

Das Vanguard Capital Markets Research Team betrachtet Bewertungen als eine wesentliche Quelle langfristiger Wertentwicklung. Über mehrere Jahre – zweifellos über Jahrzehnte – haben Bewertungen nach unserer Beobachtung eine klare Tendenz, sich auf einem angemessenen Niveau in Einklang mit der Inflationsentwicklung und den Zinsen einzupendeln. Solche Zeithorizonte sind von Bedeutung in Anbetracht der Tatsache, dass viele Anlegerinnen und Anleger lange für ihren Ruhestand sparen und viel Zeit im Ruhestand verbringen.

Chancen und Warnsignale für langfristige Anlegerinnen und Anleger

Bewertungen verschiedener Aktien- und Obligationenmärkte zur Jahresmitte 2024

Eine Grafik zeigt die geschätzten Bewertungsmargen einzelner Sub-Assetklassen und Regionen der globalen Aktien- und Obligationenmärkte für den Zeitraum vom 31. Dezember 2023 bis 31. Mai 2024. Die Grafik ist in drei farblich gekennzeichnete Segmente unterteilt: „unterbewertet“ (grün, links) „angemessen bewertet“ (Mitte) und „überbewertet“ (rot, rechts). Die horizontalen Linien zeigen die Bewertungsveränderungen von Beginn bis Ende des Beobachtungszeitraums für die einzelnen Segmente der Aktien- und Obligationenmärkte. US-Aktien sind nach wie vor überbewertet, dasselbe gilt aufgrund knapperer Risikoaufschläge für US-Unternehmensobligationen und Staatsobligationen aus Schwellenländern. Aktien aus Schwellenländern sowie US-Staats- und -Unternehmensobligationen sind dagegen attraktiver bewertet.

Anmerkungen: Die Bewertungskennzahlen für Aktien aus den USA entsprechen dem Perzentil des aktuellen zyklisch bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnisses (CAPE) im Verhältnis zu unserer Fair-Value-CAPE-Schätzung für den MSCI US Broad Market Index. Die Bewertungskennzahlen für den globalen Markt ohne die USA und die entwickelten Märkte ohne die USA entsprechen den nach Marktkapitalisierung gewichteten CAPE-Perzentilen im Verhältnis zu unserer Fair-Value-CAPE-Schätzung für den MSCI EMU Index, den MSCI UK Index, den MSCI Japan Index, den MSCI Canada Index, den MSCI Australia Index und den MSCI EM Index. Die Bewertungskennzahl für den MSCI EM Index wird nur für globale Aktien ohne Aktien aus den USA verwendet. Die Bewertungskennzahl für die Schwellenländer beruht auf dem Perzentilrang auf Grundlage unseres Fair-Value-Modells im Vergleich zum Markt. Faktor-Bewertungen relativ zu US-Aktien als Basis am 50. Perzentil. Alle Growth-, Value- und Small-Cap-Bewertungskennzahlen beruhen auf dem Perzentilrang auf Grundlage unseres Fair-Value-Modells im Verhältnis zum Markt. Die Large-Cap-Bewertungskennzahl ist eine Mischkennzahl des Stil-Faktors zu den relativen US-Bewertungen und dem aktuellen US-CAPE-Perzentil im Verhältnis zu seinem Fair-Value-CAPE.

Die Obligationenbewertungskennzahlen entsprechen den nach Marktkapitalisierung gewichteten durchschnittlichen Bewertungsperzentilen für US-Unternehmens- und Staatsobligationen und dem globalen Markt ohne die USA (welche wiederum den nach Marktkapitalisierung gewichteten durchschnittlichen Bewertungskennzahlen für Staats- und Unternehmensobligationen aus dem Euroraum, dem Vereinigten Königreich, aus Japan, Kanada und Australien entsprechen, die auf gleiche Weise berechnet werden). Die Bewertungskennzahl für globale Staatsobligationen beruht auf dem nach Marktkapitalisierung gewichteten Durchschnitt der Bewertungskennzahlen für die USA, den Euroraum, das Vereinigte Königreich, Japan, Kanada und Australien, wobei die aktuellen Renditen mit der VCMM-Simulation der Gleichgewichtsrenditen im Jahr 30 unserer Prognose verglichen werden. Die Bewertungskennzahlen für Unternehmensobligationen und Staatsobligationen aus Schwellenländern beruhen auf den aktuellen Spreads, die mit der VCMM-Simulation der Gleichgewichts-Spreads im Jahr 30 unserer Prognose verglichen werden; die Kennzahl für globale Unternehmensobligationen beruht auf dem nach Marktkapitalisierung gewichteten Durchschnitt der Bewertungskennzahlen für die USA, den Euroraum, das Vereinigte Königreich, Japan, Kanada und Australien. Bewertungsperzentile per 31. Dezember 2023 und 31. Mai 2024..

Quellen: Berechnungen von Vanguard auf der Grundlage von Daten von Robert Shillers Website, dem U.S. Bureau of Labor Statistics, dem Federal Reserve Board und Refinitiv; Stand: 13. Juni 2024. 

WICHTIGER HINWEIS: Die Prognosen sowie andere Informationen, die von dem VCCM generiert werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlageergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemä ss hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlageergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Verteilung der Renditen des VCMM wird aus 10.000 Simulationen für jede modellierte Assetklasse abgeleitet. Simulationen per 31. Dezember 2023 und 31. Mai 2024. Die Ergebnisse des Modells können mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit variieren.
 

Unsere Fair-Value-Berechnung beruht auf dem zyklisch bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE), das von Robert Shiller von der Yale University entwickelt wurde und die Unternehmensgewinne der letzten zehn Jahre erfasst. Dadurch nivelliert das CAPE die Bewertungen, die auf Grundlage aktueller Kurse und Gewinne berechnet werden. Wir erweitern das Shiller-CAPE, indem wir den Marktwert in Abhängigkeit von den aktuellen Zins- und Inflationsraten schätzen.


WICHTIGER HINWEIS: Die Prognosen sowie andere Informationen, die von dem Vanguard Capital Markets Model generiert werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlageergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemäß hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlageergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Verteilung der Renditeergebnisse des VCMM wird aus 10.000 Simulationen für jede modellierte Assetklasse abgeleitet. Simulationen per 30. September 2022. Die Ergebnisse des Modells können mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit variieren. Die Prognosen des VCMM basieren auf statistischen Analysen und historischen Daten. Zukünftige Renditen können von den im VCMM erfassten historischen Mustern abweichen. Noch wichtiger ist jedoch, dass das VCMM extrem negative Szenarios unterschätzen kann, die in den historischen Zeiträumen, auf denen die Modellschätzungen beruhen, nicht vorkamen.

Das Vanguard Capital Markets Model® ist ein proprietäres Finanzsimulationstool, das von der Investment Strategy Group von Vanguard entwickelt und gepflegt wird. Das Modell prognostiziert die Verteilung zukünftiger Renditen für zahlreiche Assetklassen. Zu diesen Assetklassen gehören die US-amerikanischen und internationalen Aktienmärkte, US-Treasuries und Unternehmensanleihen mit verschiedenen Laufzeiten, internationale Anleihemärkte, US-Geldmärkte, Rohstoffe sowie bestimmte alternative Anlagestrategien. Die theoretische und empirische Grundlage des Vanguard Capital Markets Model ist die Beziehung zwischen Rendite und Risiko: Die Renditen zahlreicher Assetklassen sind der von Anlegern im Gegenzug für bestimmte Arten von systematischem Risiko (Beta) verlangte Ausgleich. Den Kern des Modells bilden Schätzungen der dynamischen statistischen Beziehung zwischen Risikofaktoren und Vermögensrenditen, die durch statistische Analysen auf der Grundlage verfügbarer monatlicher Finanz- und Wirtschaftsdaten gewonnen werden. Mithilfe eines Systems von Gleichungsschätzungen führt das Modell eine Monte Carlo-Simulation durch, um die geschätzten Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und Assetklassen sowie Ungewissheit und Zufälle langfristig zu prognostizieren. Das Modell generiert eine große Anzahl simulierter Ergebnisse für jede Assetklasse über verschiedene Zeiträume. Die Prognosen werden durch Berechnung der Zentraltendenzen in diesen Simulationen gewonnen. Die Ergebnisse des Modells variieren mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken

Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihrer Investitionen erleiden.

Die frühere Wertentwicklung gibt keinen verlässlichen Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

Jegliche Prognosen sollten als hypothetischer Natur betrachtet werden und spiegeln keine zukünftigen Ergebnisse wider bzw. garantieren diese nicht.

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