• Das robuste Wachstum der US-Wirtschaft könnte sich fortsetzen, mögliche Zölle könnten jedoch Zinsen und Inflation von ihrem derzeitigen Kurs abbringen.
  • Das Wachstum im Euroraum stagniert, insbesondere in Deutschland nehmen die Probleme zu.
  • Der Wachstumskurs der britischen Wirtschaft scheint zunehmend zweifelhaft.
  • Die Verbraucherausgaben in Japan steigen.
  • China benötigt ein Konjunkturprogramm. 

 

Dank steigender Produktivität und einer weniger restriktiven Geldpolitik könnte sich das robuste Wachstum der US-Wirtschaft fortsetzen, die ersten Amtshandlungen der neuen US-Regierung haben im Moment keine Auswirkungen auf unsere Prognosen.

Im Euroraum rechnen wir aufgrund schwacher Wachstumsaussichten und niedriger Inflation mit einer expansiveren Geldpolitik. Ein Risiko für dieses Szenario geht von steigenden Erdgaspreisen und einer Abwertung des Euro aus.

In Großbritannien erwarten wir im neuen Jahr Wachstumsraten auf Trendniveau, allerdings sind die Negativrisiken für dieses Szenario zuletzt gestiegen.

China konnte dank eines Jahresendspurts sein Wachstumsziel erreichen, mögliche US-Zölle machen jedoch im neuen Jahr staatliche Konjunkturimpulse umso wichtiger. 

USA

Wachstum: Wir rechnen weiterhin mit einer Wachstumsrate von über 2%, wobei die Auswirkungen eines möglichen Kurswechsels in der Handels- und Einwanderungspolitik, etwa eine Erhöhung der Zölle auf Einfuhren aus China um 10%, bereits eingerechnet sind. Die geplanten Zölle in Höhe von 25% auf Importe aus Kanada und Mexiko könnten die Konjunktur jedoch belasten und die Inflation anheizen.

Geldpolitik: Zuletzt hat die Federal Reserve (Fed) die kurzfristigen Zinssätze im Dezember um 25 Basispunkte (BP)1 auf 4,25 bis 4,5% gesenkt, im neuen Jahr plant die Fed nur noch zwei Zinssenkungen. Zum Jahresende leitet sich daraus eine Zielspanne bei 3,75 bis 4% ab, was unserer Prognose entspricht.

Inflation: Gemessen am Kernpreisindex für die persönlichen Konsumausgaben (Core PCE), dem bevorzugten Inflationsindikator der Fed ohne die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise, sollte die Inflation bis Ende 2025 auf 2,5% fallen.

Arbeitsmarkt: Im Dezember ist die Arbeitslosenquote auf 4,1% gesunken, im neuen Jahr rechnen wir mit einem moderaten Anstieg auf rund 4,5%.

Euroraum

Wachstum: Im Euroraum erwarten wir mit 0,5% eine Wachstumsrate unter dem langfristigen Durchschnitt. Die Aussicht auf weitere US-Zölle wird die Stimmung der Verbraucher und Unternehmen voraussichtlich belasten, die anhaltende Flaute im verarbeitenden Gewerbe dürfte auf die Endnachfrage durchschlagen.

Geldpolitik: Die EZB hat den Zinssatz für ihre Einlagefazilität im Dezember gesenkt. Wir erwarten weitere Zinssenkungen um 25 Bp pro Monat bis Juli, anschließend dürfte die EZB die Zinsen stabil bei 1,75% halten.

Inflation: Die 12-Monats-Inflation ist im Dezember im dritten Monat in Folge um 2,4% und damit so deutlich wie zuletzt im Juli 2024 gestiegen. Wegen des schwachen Wachstums erwarten wir jedoch, dass sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation im Jahr 2025 unter 2% liegen wird.

Arbeitsmarkt: Aufgrund der Konjunkturflaute in Deutschland erwarten wir eine Abkühlung des Arbeitsmarktes im Euroraum, bis Jahresende dürfte die Arbeitslosenquote auf 7% steigen. 

Großbritannien

Wachstum: Wir erwarten weiterhin eine Wachstumsrate von 1,4% in diesem Jahr. Allerdings überwiegend die Negativrisiken für unsere Prognose, insbesondere falls die Finanzierungskosten nicht sinken und sich erste Anzeichen einer Abkühlung am Arbeitsmarkt verstärken sollten.

Geldpolitik: Die aktuelle Entwicklung, etwa steigende Gilt-Renditen und Unternehmenskosten, sprechen für sinkende Zinsen. Wir rechnen mit vierteljährlichen Zinssenkungen und einem Leitzins von 3,75% bis Jahresende.

Inflation: Die Inflation dürfte nur langsam sinken, zum Jahresende erwarten wir eine Kerninflationsrate von 2,4%. Negativrisiken für unser Szenario gehen von der Möglichkeit wachsender Spannungen im Welthandel aus, außerdem könnten Unternehmen höheren Sozialversicherungsbeiträge an die Verbraucher weitergeben. Eine schwache Währung könnte zudem die Inflationsrisiken erhöhen und eine expansivere Geldpolitik erschweren.

Arbeitsmarkt: Am Arbeitsmarkt könnten sich kleine Risse auftun, zumal das aktuelle Lohnwachstum, aber auch andere Kosten Neueinstellungen für Unternehmen teurer machen. Die Arbeitslosenquote ist von September bis November 2024 auf 4,4% gestiegen und dürfte sich auch gegen Jahresende auf diesem Niveau einpendeln.

Japan

Geldpolitik: Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Bank of Japan ihr Leitzinsziel bis Ende 2025 auf 1% anheben wird; Zeitpunkt und Umfang der Zinserhöhungen werden jedoch vom Ergebnis der landesweiten Tarifverhandlungen der Gewerkschaften, möglichen US-Zöllen, der Marktvolatilität und der Innenpolitik abhängen.

Wachstum: Mit rund 1,2% dürfte das Wachstum 2025 über dem Trendniveau liegen, zumal die Löhne stärker steigen als die Inflation, und damit auch die Inlandsnachfrage. Risiken gehen von der Weltwirtschaft aus, insbesondere die Gefahr, dass mögliche US-Zölle staatliche chinesische Konjunkturimpulse aufwiegen. Allerdings rechnen wir in diesem Fall nur mit begrenzten Auswirkungen für Japan.

Inflation: Die 12-Monats-Inflation ist im November auf 2,9% gestiegen. Hohe Unternehmensgewinne und der strukturelle Arbeitskräftemangel sorgen für beständiges Lohnwachstum, weshalb wir eine Erholung der Binnennachfrage und eine Kerninflation von rund 2% erwarten.

Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote lag im November unverändert bei 2,5%. Japan leidet unter einem strukturellen Arbeitskräftemangel, der das Lohnwachstum auch in Zukunft anheizen dürfte.

China

Wachstum: Nach einem starken Jahresendspurt hat China sein Wirtschaftswachstumsziel für 2024 erreicht, für das neue Jahr erwarten wir jedoch größere Hürden, darunter die Ungewissheit über die Höhe möglicher US-Zölle sowie über staatliche Konjunkturmaßnahmen. Die Wachstumsrate dürfte auf etwa 4,5% zurückgehen, zumal Belastungen durch Zölle die Vorteile niedrigerer Zinsen überwiegen sollten.

Geldpolitik: Wir gehen davon aus, dass die People‘s Bank of China (PBoC) den Leitzins für den Sieben-Tage-Reverse-Repo-Satz im Jahr 2025 auf 1,2% senken wird; um steigende Haushaltsausgaben zu erleichtern, dürfte auch der Mindestreservesatz für Chinas Banken weiter sinken. Wir gehen davon aus, dass die PBoC in Erwartung steigender Zölle eine gewisse Währungsabwertung tolerieren wird, gleichwohl könnte eine schwächere Währung ihren Spielraum für Leitzinssenkungen begrenzen.

Inflation: Trotz Währungsabwertung rechnen wir aufgrund höherer Zölle mit einer schwachen Kerninflation von 1,5%.

Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote ist im Dezember leicht von 5,0 auf 5,1% gestiegen und dürfte im Jahr 2025 stabil bleiben. 

Schwellenländer

2025 dürften weitere Schwellenländer einen Zinssenkungszyklus einleiten. Da jedoch ein starker US-Dollar die Inflation anheizen könnte, rechnen wir mit einer anhaltend restriktiven Geldpolitik. Für die Schwellenländer dürfte im neuen Jahr vor allem ein Thema im Vordergrund stehen: der Handel.

Renditeausblick

Nach der letzten Auswertung des Vanguard Capital Markets Model® (VCMM) haben wir unseren 10-Jahres-Ausblick für wichtige Märkte mit Daten per 31. Dezember 2024 aktualisiert.

In den kommenden zehn Jahren erwarten wir die nachstehenden Nominalrenditen (jeweils in Landeswährung der Anlegerinnen und Anlegern in den entsprechenden Wirtschaftsräumen).1

 Diese Grafik zeigt eine vergleichende Analyse der Anlageerträge und deren Volatilitäten. Sie zeigt Vanguards 10-jährige annualisierte erwartete Rendite und Volatilität für verschiedene Anlagetypen in drei Währungen: Britisches Pfund, Euro und Schweizer Franken.

Die Zahlen beruhen auf einer Bereichsleiste mit einer Genauigkeit von zwei Punkten für Aktien bzw. einem Punkt für Anleihen (jeweils um das 50. Perzentil). Die Zahlen in Klammern geben die Medianvolatilität an.

 

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Vanguard Wirtschafts- und Marktausblick

Jenseits der Landung: Ein neues Narrativ für Wirtschaft und Märkte.

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WICHTIGER HINWEIS: Die Prognosen sowie andere Informationen, die von dem Vanguard Capital Markets Model® generiert werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlagerergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemäß hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlagerergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Ergebnisse des Modells werden mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit variieren. Die Prognosen des VCMM basieren auf statistischen Analysen und historischen Daten. Zukünftige Renditen können von den im VCMM erfassten historischen Mustern abweichen. Noch wichtiger ist jedoch, dass das VCMM extrem negative Szenarios unterschätzen kann, die in den historischen Zeiträumen, auf denen die Modellschätzungen beruhen, nicht vorkamen.

Das Vanguard Capital Markets Model® ist ein firmeneigenes Finanz-Simulationsinstrument. Es wurde von den primären Investment-Research- und Beratungsteams von Vanguard entwickelt und wird von diesen gewartet. Das Modell prognostiziert die Verteilung zukünftiger Renditen für zahlreiche Assetklassen. Zu diesen Assetklassen gehören die US-amerikanischen und internationalen Aktienmärkte, US-Treasuries und Unternehmensanleihen mit verschiedenen Laufzeiten, internationale Anleihemärkte, US-Geldmärkte, Rohstoffe sowie bestimmte alternative Anlagestrategien. Die theoretische und empirische Grundlage des Vanguard Capital Markets Model ist die Beziehung zwischen Rendite und Risiko: Die Renditen zahlreicher Assetklassen sind der von Anlegern im Gegenzug für bestimmte Arten von systematischem Risiko (Beta) verlangte Ausgleich. Das Modell beruht im Kern auf Schätzungen der dynamischen statistischen Beziehung zwischen Risikofaktoren und Asset-Renditen. Diese erhalten wir durch statistische Analyse monatlicher Finanz- und Wirtschaftsdaten, die bis in das Jahr 1960 zurückreichen. Mithilfe eines Systems von Gleichungsschätzungen führt das Modell eine Monte Carlo-Simulation durch, um die geschätzten Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und Assetklassen sowie Ungewissheit und Zufälle langfristig zu prognostizieren. Das Modell generiert eine große Anzahl simulierter Ergebnisse für jede Assetklasse über verschiedene Zeiträume. Die Prognosen werden durch Berechnung der Zentraltendenzen in diesen Simulationen gewonnen. Die Ergebnisse des Modells variieren mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit.

Der Wert des VCMM liegt primär in seiner Anwendung für die Analyse potenzieller Kundenportfolios. VCMM-Prognosen für einzelne Assetklassen – bestehend aus Verteilungen der erwarteten Renditen, Volatilitäten und Korrelationen – sind der Schlüssel zur Bewertung potenzieller Verlustrisiken, verschiedener Risiko-Rendite-Zielkonflikte sowie der Diversifizierungsvorteile unterschiedlicher Anlageklassen. Zwar werden mit jeder Renditeverteilung auch Zentraltendenzen generiert, allerdings lassen sich die Ergebnisse des VCMM am effektivsten nutzen, indem man das gesamte Spektrum möglicher Ergebnisse für die untersuchten Assetklassen betrachtet.

Das VCMM generiert ein breites Spektrum möglicher Ergebnisse und soll so die Unsicherheit von Prognosen darstellen. Es ist wichtig zu verstehen, dass das VCMM den Renditeverteilungen keine „Normalität“ aufzwingt, sondern vielmehr von den sogenannten „Fat Tails“ (Extremrisiken) und der Schiefe in der empirischen Verteilung der modellierten Assetklassenrenditen beeinflusst wird. Innerhalb eines breiten Ergebnisspektrums können Anlegerinnen und Anleger sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielen, was die Vielfältigkeit der möglichen zukünftigen Pfade unterstreicht. Tatsächlich ist dies einer der wichtigsten Gründe, warum wir Renditeprognosen als Verteilung darstellen.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken

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