Anmerkungen: Das Diagramm zeigt die Differenz zwischen den durchschnittlichen monatlichen Renditen auf zwei- und zehnjährige US-Staatsanleihen.
Quelle: Bloomberg; Daten für den Zeitraum vom 30. September 2004 bis zum 30. September 2024.
Staatsanleihen
US-Duration und Zinskurve
Kurzfristig sehen wir keine Möglichkeit einer strategischen Positionierung für die Entwicklung der Zinsen oder der US-Treasury-Zinskurve. Angesichts der aktuellen US-Wirtschaftslage und der Erwartung weiterer Zinssenkungen durch die Fed sind die Effektivzinsen aus unserer Sicht angemessen. Weitere robuste Wirtschaftsdaten könnten die Treasury-Renditen stützen, bei schwächeren Daten ist eine ausgeprägte Rallye möglich. Bei einem Anstieg in Richtung 4,25% würden wir tendenziell unser Duration-Exposure erhöhen, um uns gegen die erwartete Konjunkturabkühlung im nächsten Jahr abzusichern.
International
Wir haben europäische Staatsanleihen gegenüber US-Treasuries übergewichtet, zumal die schwächeren Wachstumsprognosen in Europa für schnellere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sprechen und der Markt diese Zinssenkungen noch nicht eingepreist hat. In Japan erwarten wir weiterhin eine quantitative Straffung und weitere Zinserhöhungen durch die Bank of Japan (BoJ), weshalb die Zinskurve japanischer Staatsanleihen insgesamt ansteigen und abflachen dürfte. Wir halten an unserer Short-Position fest und sind für eine Abflachung der Kurve positioniert.
Unternehmensanleihen
Spread-Sektoren haben von den deutlichen Zinssenkungen durch die Fed und Kapitalzuflüssen in die Anleihemärkte profitiert. Unternehmensanleihen mit höherem Rating wurden durch die Zinssenkungen zusätzlich gestützt, Anleihen mit niedrigerer Qualität profitierten dagegen von höheren Anfangsrenditen und sinkenden Risikoaufschlägen. Das größte Risiko für den Markt geht von einer Rezession in den USA aus, doch wachsende Anzeichen für eine weiche Landung machen eher einen weiteren Rückgang der ohnehin schon knappen Risikoaufschläge wahrscheinlich.
Wegen der im Vergleich zu früheren Jahren hohen Risikoaufschläge sehen wir weiterhin mehr Potenzial für europäische Investment-Grade-Anleihen als für äquivalente US-Anleihen. Wir sind nach wie vor optimistisch für Anleihen mit höherem Rating, im unteren Rating-Segment mit knappen Risikoaufschlägen achten wir dagegen genauer auf die Bewertungen. Die höhere Preisstreuung in diesem Segment eröffnet Potenzial für Wertpapierauswahl, höhere Gewichtungen rechtfertigt der Renditeaufschlag gleichwohl nicht.
Schwellenländer
Traditionell werfen Anleihen aus Schwellenländern Mehrrenditen ab, wenn die Zinsen weltweit sinken, denn die längere Duration und die vergleichsweise hohen Spreads machen den Markt bei sinkenden Zinsen attraktiv. Und genau so kam es im dritten Quartal, das Schwellenländeranleihen mit hohen Gesamtrenditen beendeten.
Schwellenländeranleihen mit hohen Renditen im dritten Quartal