• Anlegerinnen und Anleger sollten sich vom Wahlkampfgetöse nicht verrückt machen lassen und ihrer langfristigen Anlagestrategie treu bleiben.

  • Historisch betrachtet ist der Einfluss von Wahlen auf den Aktienmarkt äußerst gering.

  • Selbst im Vorfeld bzw. Nachgang einer Wahl zeigen sich die US-Aktienmärkte typischerweise recht ruhig.
     

Am 5. November ist es soweit: Die USA wählen ihr Staatsoberhaupt. So kurz davor überschlagen sich weltweit die Kommentare mit Antworten auf die Frage, was der Ausgangs der Präsidentschaftswahlen für die Finanzmärkte bedeutet. Ein Blick in die Historie jedoch zeigt, dass rund um Wahlen zwar gern die Gefühle hochkochen, die kurzfristigen Auswirkungen auf die Dynamik an den Aktienmärkten jedoch begrenzt sind.

Was passiert, wenn diese Kandidatin oder jener Kandidat die Wahl gewinnt? Darüber wird immer gern spekuliert, wenn in Wirtschaftsmächten gewählt wird. Manche Kundinnen und Kunden machen sich sehr konkrete Gedanken darüber, was der Ausgang einer Wahl für ihr Anlageportfolio bedeutet.

Präsidentschaftswahlen in den USA sind zweifelsohne wichtige Wahlen. Ihr Ausgang jedoch hatte nur einen begrenzten Einfluss auf die Märkte. Die Volatilität am Aktienmarkt im Vorfeld und direkt nach US-Präsidentschaftswahlen ist – unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt – minimal. Das zeigt unser Research. 

Das folgende Diagramm zeigt die Volatilität am US-Aktienmarkt an den 100 Geschäftstagen vor bzw. nach den 13 US-Präsidentschaftswahlen seit 1972. Die annualisierte Volatilität des S&P 500-Index seit 1971 wird von der grauen Linie verdeutlicht. Bei den meisten Wahlen (graue Linien) liegt die Volatilität unter dem historischen Durchschnitt. Aber keine Regel ohne Ausnahme: In diesem Fall sind das die Wahlen 2000 und 2008, die mit dem Platzen der Dotcom-Blase (Türkis) bzw. der Weltfinanzkrise (Dunkelgrün) zusammentrafen.

Wahlen als Volatilitätstrigger? Entwicklung von US-Aktien im Vorlauf der Wahlen

Das Diagramm zeigt die annualisierte Volatilität über 21 Geschäftstage (rollierend) an den 100 Handelstagen vor bzw. nach einer US-Präsidentschaftswahl seit 1972. Die vertikale Achse misst die Volatilität. Die horizontale Achse misst den Zeitverlauf in Abständen von 50 Handelstagen. Am Wahltag ist eine vertikale, gepunktete Linie gezogen. Die dunkelgraue horizontale Linie zeigt die durchschnittliche Volatilität seit 1971. Bei den allermeisten Wahlen (hellgraue Linien) liegt die Volatilität unter dem historischen Durchschnitt. Aber keine Regel ohne Ausnahme: In diesem Fall sind das die Wahlen 2000 und 2008, die mit dem Platzen der Dotcom-Blase (hellgrün) bzw. der Weltfinanzkrise (dunkelgrün) zusammentrafen.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge. Die Wertentwicklung eines Index ist keine exakte Darstellung einer bestimmten Anlage, da Anlegerinnen und Anleger nicht direkt in einen Index investieren können.

Anmerkungen: Das Diagramm zeigt die annualisierte Volatilität der täglichen Rendite des S&P 500 in EUR im Zeitraum von 21 Geschäftstagen (ein Monat), beginnend am 100. Tag vor und endend am 100. Tag nach einer US-Präsidentschaftswahl seit November 1972. Die Volatilität gibt Aufschluss darüber, wie stark die tägliche Rendite im Zeitverlauf schwankt. Die grüne Linie markiert die annualisierte Volatilität im Durchschnitt zwischen dem 20. August 1971 und dem 27. September 2024. Nicht enthalten in den Renditen sind Gebühren.

Quelle: Berechnungen von Vanguard in EUR auf Grundlage von Daten von Refinitiv; Stand: 4. Oktober 2024.

Dass 2008 die Volatilität nach den Wahlen abflaute, war eher Zufall. In jenem Jahr fiel der Wahlkampf mit der globalen Finanzkrise zusammen, die sich im September 2008 – rund 30 Geschäftstage vor dem Wahltag – mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers nochmals deutlich vertiefte.

Die Märkte sind ganz grundsätzlich an der Zukunft interessiert, nicht an der Vergangenheit. Kurse sind deshalb immer Ausdruck dessen, was der Markt erwartet. Und diese Erwartungen sind eben nicht nur politischer Natur, sondern zum Beispiel auch wirtschaftlicher. Es gibt zig Faktoren, die für die Preisfindung am Markt eine Rolle spielen. US-Präsidentschaftswahlen sind nur einer davon – und nur ganz selten der bedeutendste.

Wahljahre werden gern ignoriert

Werfen wir einmal einen Blick auf die längerfristige Marktentwicklung. Schnell wird dann klar, dass US-Wahlen auf die Entwicklung der Marktrenditen kaum einen Einfluss haben.

Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der globalen und US-amerikanischen Aktienmärkte von August 1971 bis September 2024. In dieser Zeit fanden in den USA 14 Präsidentschaftswahlen statt (die nun im November 2024 anstehende mitgezählt). Die grauen Säulen markieren diese Wahljahre. Es zeigt sich, dass sich die langfristigen Marktrenditen von einem Wahlausgang kaum beeindrucken lassen. 

Was die Aktienmärkte beeindruckt, sind Ereignisse von deutlich größerer Tragweite, wie zum Beispiel das Platzen der Dotcom-Blase und die globale Finanzkrise (2007 bis 2009). Doch auch von diesen Schocks haben sich die Aktienmärkte erholt und haben seither neue Rekorde verzeichnet. 

Entwicklung der Aktienmärkte von 1971 bis 2024

Das Diagramm zeigt die Entwicklung eines globalen Aktienindex (hellgrüne Linie) und eines US-Aktienindex (dunkelgrüne Linie) seit 1971. Die vertikale Achse misst die Indexrendite in einem Bereich von 0 bis 12.000. Die horizontale Achse misst den Zeitverlauf in Jahren. Für die US-Präsidentschaftswahlen stehen 14 hellgraue Säulen. Makroökonomisch wichtige Ereignisse wie der 11. September, die globale Finanzkrise und die Corona-Rezession sind mit Pfeilen markiert. Diese Ereignisse haben die Aktienmarktentwicklung deutlich stärker beeinflusst, als die US-Präsidentschaftswahlen das getan haben.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge. Die Wertentwicklung eines Index ist keine exakte Darstellung einer bestimmten Anlage, da Anlegerinnen und Anleger nicht direkt in einen Index investieren können.

Anmerkungen: Das Diagramm zeigt die Kurse globaler Aktien (bis 31. Dezember 1987 gemessen am MSCI World Price Index, anschließend gemessen am MSCI AC World Price Index) und US-amerikanischer Aktien (gemessen am S&P 500 Price Index) zwischen dem 20. August 1971 und dem 27. September 2024 in EUR. Nicht enthalten in den Renditen sind Gebühren. Die grauen Säulen markieren Wahljahre in den USA. Beide Indizes wurden per 20. August 1971 auf 100 umbasiert.

Quelle: Berechnungen von Vanguard in EUR auf Grundlage von Daten von Refinitiv; Stand: 4. Oktober 2024.

Langfristig denken

US-Präsidentschaftswahlen sorgen zwar für viele Schlagzeilen, aber Anlegerinnen und Anleger sollten sich davon nicht beeindrucken lassen. Es ist verständlich, dass man sich über Wahlen Gedanken macht, aber für Märkte, Portfolios und Finanzpläne sind sie irrelevant. Das zeigt ein Blick auf historische Daten.

Helfen Sie Ihren Kundinnen und Kunden, sich nicht verrückt machen zu lassen und langfristig zu denken, um ihre Finanzziele zu erreichen. Gefühle sind bei Portfolioentscheidungen ein schlechter Ratgeber.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken

Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihre Investitionen erleiden.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge.

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