„Langfristige Anlegerinnen und Anleger müssen mit weiterer Volatilität rechnen: Die Informationslage zur Zukunft des Welthandels ändert sich ständig, weshalb auch die Kurse an den Märkten schwanken können.“
Vanguard Senior International Economist
In Anbetracht der hohen Ungewissheit kann ein Blick zurück hilfreich sein, denn so können wir uns eher eine Vorstellung davon machen, was dieses Mal passieren könnte. Was die Zölle betrifft, so halte ich zwei Bezugspunkte aus der Wirtschaftsgeschichte für hilfreich: einen aktuellen und einen, der fast ein Jahrhundert zurückreicht.
Heute stehen wir womöglich am Anfang einer neuen Welle von Zollen, über deren Einführung die US-Regierung derzeit verhandelt. Ein Blick zurück kann helfen, die Lage einzuordnen.
Für langfristige Anlegerinnen und Anleger bedeutet das, dass sie sich auf Volatilität einstellen müssen: Die Informationslage zur Zukunft des Welthandels ändert sich ständig, weshalb auch die Kurse an den Märkten schwanken können.
Ich vermute, die Märkte erinnern sich an den Verlauf der Handelsgespräche der Jahre 2018 und 2019. Das erkennt man meiner Meinung nach daran, dass sie bis zum Freitag, dem 31. Januar, offenbar keine schnelle Einführung von Zöllen in Höhe von 25% auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko erwarteten. Erst am Montag, dem 3. Februar, kam es zu größeren Kursbewegungen; plötzlich preisten die Märkte die Möglichkeit von US-Zöllen ein, und zwar aggressiv.
An den Devisenmärkten wertete der US-Dollar gegenüber dem kanadischen Dollar und dem mexikanischen Peso deutlich auf, die Anleihemärkte preisten eine Inflationsrate von über 3% in den kommenden zwei Jahren und langfristig potenziell schwächeres Wachstum ein. Auch Risikoaktiva und insbesondere US-Aktien reagierten mit Kursverlusten; unter besonderem Druck standen die Aktien von US-Automobilherstellern und Hausbauern, die am unmittelbarsten von Zöllen betroffen wären. Als weitere Verhandlungen und Zeitpläne angekündigt wurden, holten die betroffenen Aktien ihre Kursverluste weitgehen wieder auf.
Diese untertägigen Kursbewegungen lassen zwei wichtige Rückschlüsse zu:
Wie (un)wahrscheinlich eine Umsetzung der ursprünglichen Zollpläne nach Einschätzung der Märkte ist.
Wie die Märkte reagieren könnten, sollten neue Zölle das Ausmaß der Jahre 2018/2019 deutlich übersteigen.
Erwähnenswert sind vor allem zwei Punkte: Erstens sind die Zollverhandlungen mit zahlreichen Ländern noch im Gange, was Ungewissheit und Unbeständigkeit bedeutet. Je nach Entwicklung könnte es daher schnell zu erneuten Kursschwankungen kommen. Für langfristige Anlegerinnen und Anleger kann es hilfreich sein, sich die letzten Volatilitätsschübe, zum Beispiel vom August 2024 und aus dem Jahr 2022, ins Gedächtnis zu rufen. So können sie Kursschwankungen besser einordnen und leichter an ihrer strategischen Asset-Allokation festhalten.
Zweitens kommt es im Umgang mit Volatilität auf eine Streuung des Anlagevermögens innerhalb einer Assetklasse, aber auch über verschiedene Assetklassen hinweg an. Trotz der sehr unbeständigen Lage bleibt unser Wirtschafts- und Marktausblick 2025 im Moment unverändert: Wir befinden uns weiterhin in einer Ära positiver Realzinsen, was Anleihen attraktiv macht. Und der Aktienmarkt steht weiterhin unter dem Eindruck des Tauziehens zwischen US-Aktien mit ihrer beeindruckenden Gewinnentwicklung und den Aktien anderer Märkte, die günstiger bewertet sind.
1 Der effektive Zollsatz entspricht dem nach dem Handelsvolumen gewichteten durchschnittlichen Zollsatz.
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