„Jagen Sie nicht den Kursen hinterher, denn in Zeiten wie diesen sind die Märkte wild und unberechenbar. Haben Sie unsere vier Prinzipien für Anlageerfolg verinnerlicht? Wenn ja, dann ist jetzt die Zeit für das vierte Prinzip gekommen: Disziplin.“
Chief Economist und Head of Investment Strategy Group, Vanguard
Irgendwann musste es passieren. Der kontinuierliche Anstieg der Bewertungen von US-Aktien – insbesondere der großen Wachstumsunternehmen – musste irgendwann zu einem Ende kommen. Der Auslöser, das können wir nach mehreren Tagen drastischer Kurseinbrüche an den Weltbörsen und schwindelerregender Volatilität mit Sicherheit sagen, waren die von der US-Regierung am 2. April angekündigten Zölle.
Die Höhe dieser Zölle, auch so viel ist klar, hat die Märkte überrascht. Unklar ist dagegen, wie lange sie in ihrem jetzigen Umfang bestehen bleiben. Wir stehen am Rande einer Rezession.
Nach unseren Berechnungen – und in Anbetracht der Tatsache, dass weitere Zölle folgen könnten – könnten die durchschnittlichen Abgaben auf Importe in die USA auf über 25% steigen, was deutlich über unseren Erwartungen zu Jahresbeginn läge. Als wir zuletzt Zölle in ähnlicher Höhe gesehen haben, vor mehr als einem Jahrhundert, war die Weltwirtschaft weit weniger verflochten als heute. Wir erwarten, dass es zu Verhandlungen kommen wird, weshalb die Zölle in ihrer aktuellen Höhe wohl nicht das letzte Wort sind. Doch selbst Abgaben von knapp unter 20% (unserem Basisszenario) dürften nicht ohne gravierende Folgen bleiben – schließlich lag der effektive US-Zollsatz zuletzt bei nicht einmal 5%.
In unserem revidierten Basisszenario haben wir unsere US-Wachstumsprognose für dieses Jahr um fast einen Prozentpunkt auf unter 1% gesenkt. Bei einer Wachstumsrate von 1% steigt die Gefahr, dass die Strömung abreist und die Wirtschaft in eine Rezession rutscht. Außerdem gehen wir davon aus, dass die 12-Monats-Kerninflation in diesem Jahr bei fast 4% und damit mehr als einen Prozentpunkt über unserer vorherigen Prognose liegen wird. Die Arbeitslosigkeit dürfte bis zum Jahresende auf knapp über 5% steigen und wäre damit, wenn man die Pandemiezeit nicht berücksichtigt, die höchste in einem Jahrzehnt.
Die Kombination aus stagnierendem Wachstum und steigenden Preisen könnte in eine Stagflation münden, die sowohl die Aktien- als auch Anleihemärkte massiv belasten würde. Für die US-Notenbank (Fed) mit ihrem Doppelmandat könnte es schwierig werden, die Zinsen im Spannungsfeld von schwachem Wachstum und höherer Inflation deutlich zu senken. Wenn der Arbeitsmarkt weiter an Schwung verliert, wird die Fed die Zinsen letztendlich wohl senken.
Auch außerhalb der USA rechnen wir mit schwächerem Wachstum, wenngleich die sinkende Nachfrage auch einem möglichen Inflationsanstieg entgegenwirken dürfte.
Wir wussten, dass ein solcher Tag kommen würde. Kurseinbrüche überraschen nicht durch ihren Eintritt, sondern nur durch ihren Zeitpunkt. Was passiert ist, war absehbar, weil es immer wieder passiert. Wirklich wichtig jedoch ist jetzt, wie wir uns vorbereitet haben und was als Nächstes geschieht. Jagen Sie nicht den Kursen hinterher, denn in Zeiten wie diesen sind die Märkte wild und unberechenbar. Haben Sie unsere vier Prinzipien für Anlageerfolg verinnerlicht? Wenn ja, dann ist jetzt die Zeit für das vierte Prinzip gekommen: Disziplin.
Irgendwann, und nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, lässt die Volatilität nach, erreichen die Märkte die Talsohle und ist der Tanz aus.
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