• Wachsende Handelskonflikte und ungewisse Konjunkturaussichten belasteten im Februar die Stimmung, die Anleiherenditen fielen.
  • Im Euroraum stiegen die Renditen aufgrund des Inflationsdrucks und der Aussicht auf steigende Staatsausgaben zunächst an, lagen zum Monatsende jedoch ebenfalls leicht im Minus.
  • Die Risikoaufschläge für Investment-Grade-Unternehmensanleihen stiegen insgesamt an. 

Mehrere Unsicherheitsfaktoren – Wachstum, Inflation, Politik und die geopolitische Lage – belasteten im Februar die Stimmung an den Märkten, mit der Risikobereitschaft gingen auch die Anleiherenditen zurück.

Die Rendite auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit sank um 33 Basispunkte (Bp),1 zumal die Märkte vor dem Hintergrund der schwachen Konjunktur und wachsender Spannungen in den Handelsbeziehungen auf weitere Zinssenkungen spekulieren. Die steigende Risikoaversion übertrug sich auch auf Großbritannien und den Euroraum, wo die Effektivzinsen jedoch aufgrund der besseren Konjunkturdaten und höherer Staatsausgaben weniger deutlich sanken.

CDU/CSU und SPD verständigten sich in ihren Koalitionsverhandlungen auf eine deutliche Ausweitung des Bundeshaushalts um über 100 Milliarden Euro. Da diese Ausgaben nur durch neue Schulden finanzierbar sind, stiegen die Renditen auf zehnjährige deutsche Bundesanleihen kurzfristig an, gingen jedoch bis zum Monatsende ebenfalls zurück.

Die Inflation lag in den Industrieländern weiterhin über den Zielwerten: In den USA stiegen Gesamt- und Kerninflation (die die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt) auf 3 bzw. 3,3%. In Großbritannien stieg die Gesamtinflation auf ein 10-Monats-Hoch von 3%, die Kerninflation stieg zum Teil aufgrund steigender Gebühren für private Schulen, die seit kurzem der Mehrwertsteuer unterliegen, ebenfalls auf 3,7%. Im Euroraum fielen Gesamt- und Kerninflation auf 2,4 bzw. 2,6%, lagen damit jedoch geringfügig über den Erwartungen. 

Die Bank of England (BoE) senkte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,50% und kündigte an, die Zinsen weiterhin schrittweise und vorsichtig zu senken. Zudem warnte die BoE erneut vor der Gefahr einer Stagflation.

Wertentwicklung der wichtigsten Anleihemärkte

Globale Staatsanleihen Unternehmensanleihen EM-Anleihen
  UK Europa USA HY  
Bloomberg Global Aggregate Treasuries (USD Hedged) Bloomberg Sterling Corporate Bond Index (USD Hedged) Bloomberg Euro-Aggregate Corporates Index (USD Hedged) Bloomberg Global Aggregate USD Corporate  Bloomberg Global High Yield Index (USD Hedged) JP Morgan Emerging Markets Bond Index (EMBI) Global Diversified (USD Hedged)
0,98% 0,49% 0,72% 1,99% 0,78% 1,57%

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. Die Wertentwicklung eines Index ist keine exakte Darstellung einer bestimmten Anlage, da Anlegerinnen und Anleger nicht direkt in einen Index investieren können.

Quelle: Bloomberg; Daten für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025. Die Assetklassen werden jeweils durch Bloomberg-Indizes dargestellt.2

Staatsanleihen 

Die Staatsanleiherenditen gingen im Februar insgesamt zurück: US-Treasuries mit zwei- bzw. zehnjähriger Laufzeit notierten um 21 bzw. 33 Basispunkte niedriger, die Rendite auf äquivalente deutsche Bundesanleihen fiel um 9 bzw. 5 Basispunkte, in Großbritannien gingen Renditen um 4 bzw. 6 Basispunkte zurück.

Unternehmensanleihen

Vor dem Hintergrund wachsender Risikoaversion stiegen die Spreads am Markt für Investment-Grade-Unternehmensanleihen in US-Dollar und Pfund Sterling um 8 bzw. 4 Basispunkte, im Euroraum blieben die Risikoaufschläge weitgehend unverändert.Die Spreads auf Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen aus Schwellenländern stiegen um 13 bzw. 26 Basispunkte.5

Spread-Bewegungen

Ein Balkendiagramm zeigt die Veränderungen der optionsbereinigten Spreads für verschiedene Segmente der Anleihenmärkte im Februar 2025. Folgende Marktsegmente sind abgebildet: Unternehmensanleihen Welt, Unternehmensanleihen USA, Unternehmensanleihen in Euro, Unternehmensanleihen in Pfund Sterling, High-Yield-Anleihen Welt, Asset-Backed-Securities USA, Commercial-Asset-Backed-Securities USA, High-Yield-Anleihen Schwellenländer und Investment-Grade-Anleihen Schwellenländer.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. Die Wertentwicklung eines Index ist keine exakte Darstellung einer bestimmten Anlage, da Anlegerinnen und Anleger nicht direkt in einen Index investieren können.

Quelle: Bloomberg. Daten für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025. Die jeweiligen Exposures werden durch Näherungswerte dargestellt.6

Unternehmensgewinne

In Europa legten im Februar zahlreiche Unternehmen ihre Quartalsgewinne vor, von denen 53% die Erwartungen übertrafen und zahlreiche Analystinnen und Analysten dazu veranlassten, ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2025 anzuheben.

Die Fundamentaldaten europäischer Unternehmen sind dank dem Schuldenabbau der vergangenen Jahre aus unserer Sicht nach wie vor robust. Wir rechnen weiterhin mit einem Anstieg des Umsatz- und Ertragswachstums in den kommenden Monaten, zumal sinkende Zinsen Wirtschaft und Konsum ankurbeln sollten. Ein Risiko für dieses Szenario geht jedoch von geopolitischen Risiken und Zöllen aus.

Die technischen Faktoren für europäische Unternehmensanleihen sind weiterhin günstig, die hohe Nachfrage aus dem vergangenen Jahr hielt auch in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres an.

Schwellenländeranleihen 

EM-Anleihen warfen im Februar eine Rendite von 1,6% ab. Zwar stiegen die Risikoaufschläge um 12 Basispunkte, doch die Treasury-Komponente mit sinkenden Effektivzinsen auf US-Staatsanleihen überwog.7 Von den steigenden Risikoaufschlägen waren sowohl Investment-Grade- als auch High-Yield-Anleihen betroffen: Idiosynkratische Entwicklungen in einzelnen Ländern, darunter Ecuador und Senegal, belasteten die Risikostimmung und führten zu einem Anstieg der Spreads im High-Yield-Segment von 21 Basispunkten.Im Investment-Grade-Markt waren hohe Bewertungen und ebenso hohe Netto-Emissionsvolumen von 26,7 Milliarden US-Dollar für einen Spread-Anstieg von 7 Basispunkten verantwortlich.9

EM-Risikoaufschläge 

Ein Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Risikoaufschläge von Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen aus Schwellenländern in den 24 Monaten bis zum 28. Februar 2025.

Quelle: Bloomberg und Vanguard. Daten für die 24 Monate bis zum 28. Mai 2025. Als Näherungswerte werden verwendet: Investment-Grade-Anleihen aus Schwellenländern (Bloomberg EM USD Aggregate Average OAS Index); High-Yield-Anleihen aus Schwellenländern (Bloomberg Emerging Markets High Yield Average OAS Index).

Ausblick

Die Effektivzinsen sind aus unserer Sicht weiterhin attraktiv, wir erwarten in den meisten Marktszenarien robuste Renditen. 

Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating sind weiterhin teuer, aus den Kursen lässt sich das Szenario einer sanften Landung ableiten. Allerdings beobachten wir in den USA einen Anstieg der Risikoaufschläge und wachsende Risikoaversion. Die Spreads auf äquivalente europäische Anleihen sind trotz des schwachen Wachstums in Europa erneut zurückgegangen und haben bereits fast das US-Niveau erreicht. Für den Markt sprechen robuste Fundamentaldaten, positive Gewinn-Überraschungen und die Aussicht auf steigende Haushaltsausgaben in Schlüsselbereichen wie Verteidigung und Infrastruktur. Auch das technische Umfeld ist nach wie vor robust: Die Nachfrage ist hoch, die Netto-Emissionsvolumen dürften sich dagegen im Jahr 2025 kaum verändern oder sogar geringfügig zurückgehen. Im High-Yield-Segment sind die technischen Daten ebenfalls anhaltend solide, wenn auch weniger günstig als zuletzt. Die Risiko-Balance hat sich verändert. Riskantere Unternehmensanleihen dürften dem Markt im Falle einer Rezession hinterherlaufen, allerdings würden steigende Risikoaufschläge wohl zum Teil durch die aktuellen Effektivzinsen ausgeglichen. 

 

1 Quelle: Bloomberg und Vanguard; Daten für den Zeitraum vom 31. Januar 2025 bis 28. Februar 2025.

2 Quelle: Bloomberg und Vanguard, basierend auf dem Bloomberg Global Aggregate Credit Index für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025. 

3 Quelle: Bloomberg und Vanguard; Daten für den Zeitraum vom 31. Januar 2025 bis 28. Februar 2025. 

4 Bloomberg und Vanguard, basierend auf dem Bloomberg Global Aggregate Credit Index für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025. 

5 Quelle: Bloomberg und Vanguard, basierend auf dem Bloomberg EM USD Aggregate Average OAS Index und dem Bloomberg Emerging Markets High Yield Average OAS Index für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025. 

6 Die Assetklassen werden jeweils durch die folgenden Bloomberg-Indizes dargestellt: Global Aggregate Credit Average OAS Index, Global Aggregate Supranational Index, US Aggregate Corporate Average OAS Index, Euro Aggregate Corporate Average OAS Index, Sterling Aggregate Corporate Average OAS Index, US Aggregate ABS Average OAS Index, US Aggregate CMBS Average OAS Index, Global High Yield Average OAS Index, JP Morgan EMBI Global Diversified IG Sovereign Spread Index, JP Morgan EMBI Global Diversified HY Sovereign Spread Index. Daten für den Zeitraum 31. Januar bis 28. Februar 2025.

7 Quelle: Vanguard und JP Morgan auf Grundlage des JP Morgan Emerging Market Bond Index (EMBI) Global Diversified Index; Daten für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025.

Quelle: Bloomberg und Vanguard auf Grundlage des Bloomberg Emerging Markets USD Aggregate Average (OAS) Index und dem Bloomberg Emerging Markets High Yield Average OAS Index; Daten für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025.

9 Quelle: Vanguard und JP Morgan auf Grundlage des JP Morgan Emerging Market Bond Index (EMBI) Global Diversified Index ggü. US-Staatsanleihen; Daten für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 28. Februar 2025.

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